„Fairmast“ ist „PETAs Unwort des Jahres“

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Stuttgart, 13. Januar 2015 – Augenwischerei durch Sprache: Analog zur Verkündung der sprachkritischen Aktion „Unwort des Jahres“ veröffentlicht die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. heute „PETAs Unwort des Jahres“ und damit das tierfeindlichste Wort 2014. Über PETAs Veganblog und die Facebook-Seite konnten Interessierte ihre Vorschläge einreichen. Eine interne PETA-Jury wählte aus hunderten Begriffen den zweifelhaften Gewinner. Gegen starke Konkurrenten durchgesetzt hat sich das Wort „Fairmast“. Der verharmlosende Begriff steht für Tierquälerei und Verbrauchertäuschung durch das sogenannte Tierschutzlabel. Er prägte umfangreiche Tierschutz-Diskussionen des Jahres 2014, nicht zuletzt durch PETAs Undercover-Recherche im Oktober 2014, die zeigt, wie Arbeiter eines zertifizierten Betriebs Hühner beim Ausstallen grob packen, werfen und in Kisten stopfen.

„Tierschutzlabels sollen eine schonende Aufzucht vorgaukeln und die Verbraucher mit gutem Gewissen einkaufen lassen, um so mehr Umsatz auf Kosten der Tiere zu machen“, sagt Anja Hägele von PETA Deutschland e.V. „Doch die Realität sieht anders aus. Mast kann niemals fair sein, deshalb hat sich der Begriff ‚Fairmast‘ klar gegen alle Worteinreichungen durchgesetzt.“

Ähnliche Absurditäten der Tierindustrie verbergen sich hinter weiteren Vorschlägen wie: „Hühnererntemaschine“, „Tierveredelung“, „Futtertiere“, „Pferdekarussell“, „Jagdsport“ oder einfach „Nutztier“. All diese Wörter und Begriffe verschleiern, wie Menschen Tiere versachlichen, um sie auszubeuten.

Seit 2008 sucht und kürt PETA das tierfeindlichste Wort des jeweils vergangenen Jahres. Ziel der Aktion ist es, auf diskriminierende Begriffe hinzuweisen und den Sprachgebrauch langfristig tierfreundlicher zu gestalten. Tiere werden weltweit nicht nur milliardenfach ausgebeutet, missbraucht und getötet, auch die Sprache setzt sie systematisch herab. So existieren viele Worte oder Floskeln, die die wahren Hintergründe der Tierausbeutung verbergen und so den rücksichtslosen Umgang mit Kühen, Schweinen, Gänsen oder Nerzen verharmlosen.

FairMast ist eine Initiative der Plukon Food Group, einem der größten Geflügelproduzenten Europas und Mutterkonzern der deutschen Anbieter Stolle und Friki. Verschiedene Labels für Großkonzerne wurden vor rund anderthalb Jahren in der Öffentlichkeit vorgestellt und von Tierschutzorganisationen wie Vier Pfoten oder dem Deutschen Tierschutzbund sowie der ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner unterstützt. Die Unterschiede zur konventionellen Mast sind nicht nur bei Transport und Ausstallungen marginal. Auch die Lebenszeit der Hühner ist nur um wenige Tage verlängert: Statt nach durchschnittlich 35-43 Tagen wie in der konventionellen Haltung werden die Tiere aus Fairmast-Betrieben nach 56 Tagen getötet.
Weitere Informationen:
PETA.de/unwoerter-uebersicht/
PETA.de/Tierschutzlabel
PETA.de/FairMast
Veganblog.de
Facebook.com/PETADeutschland

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 – 860 591 529, [email protected]

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